Samstag, 29. Juni 2013

Die sechs Phasen eines Timberwolves-Fans während des Drafts


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Troll Flip trollt.
Ah, so ein schöner Tag. Während der Computer fleissig die gesamte Draft mitsamt Vorberichterstattung und zweiter Runde lud, konnte ich Unizeug erledigen, Arbeitsstunden ableisten, duschen und noch ein schönes Gericht zubereiten, um mir in Ruhe und mit einem guten Gefühl die NBA Draft 2013 reinzuziehen. Oladipo! Porter! Und im schlechtesten Falle: KCP! McCollum! Der erste Pick durch die Cleveland Clownshow hebte meine Stimmung sogar noch an. Ganz egal was passieren würde - Als DIE Lachnummer würden wir nicht aus dieser Veranstaltung gehen. Und auch die Tatsache, dass die Themen Porter und Oladipo zwei Picks später vom Tisch waren, störte kaum.  KCP oder McCollum sollten mit #9 noch erhältlich sein.

Und dann. Begann es.

With the 8th pick in the 2013 NBA Draft, the Detroit Pistons select...

Phase 1: Nichtwahrhabenwohlen 
Detroit verfällt nicht der Versuchung, mit Trey Burke den lokalen Helden der Michigan U "nach Hause" zu holen und wählt stattdessen Kentavious Caldwell-Pope. Gut, es schmerzt schon beträchtlich, dass der Lieblingsspieler mit KCP nun weg ist. Jedoch wartet im Green Room C.J. McCollum weiterhin auf das Verkünden seines Namens. Mit seinen Wurfqualitäten im Spot-Up und  aus dem Dribbling heraus, sowie seiner Kreativität würde er den Timberwolves prima in den Kader passen. Im Vergleich zu O.J. Mayo etwa (angeblich ein Liebling Saunders) fehlt CJM auch nur ein Inch an Korpergröße bei gleicher Spannweite. Relax. C..J. ist ein No-Brainer.

...

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:(
Trey Burke! Ein noch kleinerer Point Guard als McCollum. Uhm... ein Trade also? Mit Utah? Für den 14. Pick, dazu ein Swap der Picks 26. Mit dem 21.?? Und kein weiteres Spielermaterial? Uhm, netter Deal für Utah, nehme ich an. Schauen wir mal, welche Flügelspieler in dieser Range für die Timberwolves ein persönliches Workout absolviert haben. Oh, nur Shabazz? Oh fuck. 

Nein, nein, nein. Unsinn. Warum sollte man eine Handvoll Picks runtertraden um den NCAA-Spieler des Jahres 1-zu-1 für Shabazz zu traden? Gott, wäre das dumm! Hahahaha...ha....h.... das... das wird nicht passieren. Das kann nicht passieren. 

Phase 2: Realisierung
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Draftreaktionen: TWolves Drafstrategie #167: Nimm den Spieler, den du nicht willst.

Phase 3: Zorn 
FUCK. FUCK. FUCK. FUCK. FUCK. FUCK. Immer wir. Wieso immer wir? Wieso können wir keine Draft mit smarten Entscheidungen überstehen? Wieso haben wir nie einen Plan in der Hinterhand, wenn Plan A vom Tisch fällt? In einer Draft, die von vornherein kaum vorhersehbar war, hatten wir nur eine mickrige Option?! Wenn der Wunschspieler nicht da ist, tradet man zurück und nimmt einen Spieler, den man überhaupt nicht will?! Jede Kinderkrippe wird besser geführt. Wieso können wir Werte nicht richtig einschätzen? Wieso spielen wir unseren direkten Konkurrenten Geschenke zu? Gibt es nicht eine kompetente Person in dieser Entscheidungsriege? Wieso wir? Wieso iiiiiiimmer wir? 

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Draftreaktionen. "Analytics? Overrated."

Phase 4: Verhandeln 
Ooookay, keine Panik. Der Abend ist noch lang und es kann noch viel passieren. Shabazz könnte immer noch verschifft werden.  Mit etwas Glück nimmt irgendein Team Derrick Williams + Shabazz und gibt im Gegenzug einen Veteranen ab, den man auf den Flügel stellen kann. Oder so. Irgendwie. Irgendwas. Alles wird gut.

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Draftreaktionen: Wenn selbst ebenso leidgeprüfte Cavaliers-Fans einem ihr Beileid ausdrücken, hat man gründlich was falsch gemacht.

Phase 5: Depression
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Phase 6: Rationalisierung und Akzeptanz 
Wie ist das passiert?! Eine Mannschaft, die dringenst kompetente und effiziente Schützen sucht, welche Rubio dazu in der spielerischen Kreativität unterstützen könnten, wählt Shabazz Muhammad? Wow. Der gesamte Prozess, der in diesem Pick resultierte ist auf so vielen Eben peinlich, dass es mir schwer fällt, direkt alle zu erkennen.

Ich sehe ein, dass Größe eine Rolle spielt und Shabazz nunmal vier inch größer ist als McCollum. Das Problem ist, dass trotz der ähnlichen Anforderungen an beide Flügelpositionen die meisten Teams dennoch mit einem Two-Guard und einem reineren Flügelspieler agieren, dessen offensive Ausbeute sich hauptsächlich auf Spot-Ups, Cuts, Fastbreaks limitiert, agieren. Neben Ricky gibt es keinen weiteren kompetenten Two-Guard Verteidiger, was Shabazz Fit problematisch macht. Shabazz ist weder Two-Guard, noch kann er schnelle Two-Guards verteidigen. Was passiert, wenn Kirilenko und Budinger bleiben? Inwieweit sollen Lineups mit „Shabzz + X“ als Flügelpaar synergetisch sein? Wäre McCollum hier nicht eine vielseitiger einsetzbare Option gewesen?
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Draftreaktionen: Tritt mich ruhig, wenn ich schon mal unten liege.

Die Free-Agency-Möglichkeiten sind aufgrund der klammen Brieftasche dünn und werden kaum Spieler bringen, welche Shabazz Problemfelder kaschieren könnten. Vor allem ein Verlust Kirilenkos sollte Rickys Rolle als Spielgestalter sowie als defensive Perimeterabsicherung weiter aufblähen, was für einen so jungen Spieler (der in dieser Phase seiner Karriere sich offensiv auf die Verbesserung seiner Set-Shots aus bestimmten Positionen fokussiert sollte) alles Andere als optimal ist und ihn im Laufe der Saison physisch niederringen könnte. Jemand wie McCollum hätte hier trotz der geringen Körpergröße für den Flügel das weitaus höhere Potential, von Anfang an halbwegs kompetente Minuten aufs Feld zu bringen.

Generell richtet sich mein Ärger nicht gegen den Wert von Shabazz an #14 (ich hatte ihn an #15 nach Milwaukee gesehen, obwohl IMO auch hier zu hoch – die haben sich dann per Trade meinen Lieblingssleeper Nate Wolters geschnappt) sondern den kernschmelzartigen Zusammenbruch, den Flip in dieser „Post-KCP“ Krise gezeigt hat. Das Verscherbeln des neunten Picks, eines Point Guards mit viel Upside, für einen schlechten Fit, der von allen Stat-Leuten sowie vielen traditionellen Scouts als höchst kritisch beäugt wurde und Cash, ist als Benchmark für die zukünftige Arbeit Flips höchst beängstigend. Dass anscheinend kein Notfallplan für den Fall vorhanden war, dass jemand wie Bennett, Len oder Burke als angeblicher BPA auf Neun fallen könnte, lässt mich eschaudern bei dem Gedanken, dass Saunders in den nächsten Monaten Trades aushandeln muss um den Flügel zu stärken.

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Draftreaktionen: Wenn selbst Blazers-Fans sich erbarmen, TWolves-Fans ihr Beileid auszudrücken... hat man gründlich was falsch gemacht.

Nebenbei bemerkt, wie hoch ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass der Country Club-Faktor, den ich in meinem historischen Abriss als Hauptfaktor für das Mismanagment der Timberwolves angeprangert habe, Grund für Shabazz Pick war? Shabazz Muhammads Agent, Bill Duffy, spielte mit Flip Saunders und Kevin McHale an der Minnesota U, war unter beiden bereits in der Wolvesorganisation tätig und... kein Witz... nach einem Uniwechsel an der Santa Clara U Zimmergenosse von Kurt Rambis. Absoluter Irrsinn. Kann das alles Zufall sein?

Mein Ärger richtet sich auch nicht gegen Shabazz als Person. Er ist ein 20-Jähriger (wie wir nun alle wissen), der bislang auch unter der dominanten Bevormundung seines Vaters zu leiden schien und nach einem persönlich wie sportlich katastrophalem Jahr die Erfüllung seines Lebenstraumes nicht so genießen kann wie er es sollte. Als ehemaliger Toprekrut, dessen Sympathie aufgrund einiger Gründe (Leistungen, Altersschwindel, Buzzerbeater eines Mitspielers, den er nicht feierte) rasant in den Keller schoß, wird er bei einer Mannschaft, die ihn eigentlich nicht wollte, besonders hohem Druck und kritischer, pingeliger Analyse ausgesetzt sein. Dass dieser Druck nicht nur national, sondern aufgrund der offenen Abneigung weiter Teile der Fangemeinde auch lokal ausgeübt werden wird, lässt kein Happy End erahnen und ist ihm gegenüber auch nicht fair.

Sobald er das Trikot anzieht steigt mein Sympathiewert ihm gegenüber wieder gegen Null und ich wäre glücklich, wenn er all die Skeptiker (mich eingeschloßen) als fähiger NBA-Spieler positiv überrascht. Obwohl ich es als kaum realistisch erachte, würde es mich freuen, wenn ich in 2-3 Jahren die Worte, die ich bislang über Shabazz verloren habe, fressen müsste. Willkommen in Minnesota, Shabazz. 

Was ein mieser Ausgang. Nächste Woche sollte ich Zeit finden, ein paar generelle Gedanken zur Draft zu schreiben. Über die Draft, die Stümperwölfe sowie weitere Themen wie dem anstehenden Deal zwischen den Boston Celtics und den Brooklyn Nets könnt ihr im Forum von Go-To-Guys.de diskutieren.

Mittwoch, 26. Juni 2013

Wir draften uns einen Flügelspieler

Der NBA-Draft 2013: Red Flags Galore.
Während ein weiteres Geschäftsjahr der NBA sich dem Ende nähert, beginnt heute Nacht für einige ungewöhnlich große Menschen das Leben als professioneller Basketballspieler. Es ist mal wieder Draftzeit. Niemals satt von diesem Prozedere haben sich die Timberwolves ein weiteres Mal einen Platz ganz weit vorne am Büffett reserviert. Ziemlich sicher ist, dass Flip Saunders erster Pick als POBO ein Flügelspieler sein wird. Dieser Jahrgang ist besonders schwer zu prognostizieren, da das Spiel eines jeden Lottery Talentes zum Teil über gravierende Warnsignale verfügt. Das empfehlenswerte, kategorisierende Draft-Powerranking von Go-To-Guys.de sieht mit Ben McLeMore und Nerlens Noel zum Beispiel nur zwei Talente mit All-Star-Potential und keinen Spieler, der das Zeug zur tragenden Säule einer Mannschaft hat. Die hohe Dichte an Spielern mit Rollenspielerpotential weist neben der enttäuschenden Tiefe des Drafts auf ein weiteres Problem hin: Pick #10 kann in einigen Jahren genauso gut werden wie Pick #3. Verschiedene Mocks sehen die Timberwolves entweder hochtraden, um Porter, Oladipo, McLemore zu picken oder an #9 Caldwell-Pope, Muhammad oder McCollum auswählen. Schauen wir uns diese Optionen mal genauer an. Zunächst ein statistischer Vergleich der Kandidaten:

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Kommen wir anhand dieser zu den Einschätzungen:

Option 1: Hochtraden für....
Otto Porter - Georgetown - Go-To-Guys.de-Profil (neues Fenster) 
Porter könnte sich in dem Motion Offense-Ableger Rick Adelmans schneller zurecht finden als der ein oder andere Rook, da er aus Georgetown ein ähnliches System gewohnt ist, wenn auch ein sehr viel lethargisches. 

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Otto Paorter: Baller.
Porter ist ein Small Forward mit fabelhafter Größe, der bereits ein ziemlich kompletter Spieler ist. Einzig die Fähigkeit, aus eigener Kraft zum Korberfolg zu gelangen ist für einen Wing, der als Top 3-Pick gilt deutlich unterentwickelt. Für seine Größe spielt er selten innen, was durch die schwache Anzahl an Würfen in Ringnähe belegt wird: Mit Caldwell-Pope ist Porter in dieser Kategorie mit gerade mal 21% Wurfanteilen in dieser Zone Schlußlicht. Auch wenn Georgetown eine behäbige Halbfeldoffensive spielte, die kaum in Transition gelangte ist dieser Wert für einen Spieler solcher Körpergröße enttäuschend. Die Feldwurfquote von 66% direkt am Korb kann sich dennoch sehen lassen, gerade weil nur wenige dieser Versuche im Fastbreak kamen (nur 12.7% seiner Offense). In Porter scheint tatsächlich eine Fastbreakwaffe zu schlummern. Wenn er in Transition kam, schloß er dort so gut wie kein anderer Small Forward ab (1.45 ppp) und zog dazu in 1/3 dieser Situationen Fouls. Hätte Porter für ein schnelleres Team gespielt und seine Wurfquote am Ring etwas angehoben, hätte er McLemores Bestwert von 72% Feldwurfquote direkt am Korb wahrscheinlich geknackt. Generell zog Porter so viele Fouls wie kaum ein anderer (6.1 Fouls pro 40 Minuten) mit einem FTA/FGA-Bestwert unserer kleinen Auswahl von 0.45, dicht gefolgt von Oladipo. Porters Nähe zu Oladipos Wert in dieser Kategorie ist besonders beeindruckend, da Oladipos fast drei mal so viel am Korb agierte wie Otto. Ein Grund, warum Porter zu dem Outletpasser Love und Fastbreak-Dirigent Rubio und den sowieso schon viele Fouls ziehenden Timberwolves gut passen könnte.

Die wenigen Abschlüsse am Korb könnten auch damit erklärt werden, dass er ein Faciliator in Georgetowns System war, was ihn vom Korb wegzog. Dazu waren seine Kollegen im Abschluß eher schwach, wodurch es wahrscheinlich auch an Platz mangelte. Dennoch ist die Unfähigkeit in erster Linie für sich zu kreiieren ein Problem. Von den wenigen 1.3 Jumpern, die er pro 40 Minuten aus dem Dribbling heraus nahm, fanden nur mickrige 25% den Weg in den Korb. Würfe, die nach einem Cut assistiert waren, machten mit 20% einen ähnlich großen Teil seiner Offensive aus wie Würfe, die er ohne Hilfe nahm.

Porter hatte mit .598 einen der höchsten TS% unter den Small Forwards und traf gute 42,2% seiner Dreier bei jedoch eher wenigen 3.9 Versuchen pro 40 Minuten. Hier ist er hauptsächlich als Spot-up Schütze aktiv (88% assistierte Dreier).

Porters eigene Offensive wird eventuell niemals die Kompetenz eines Spot-Up-Schützen und Cutter überschreiten. Dennoch verfügt er über großes Potential als Komplementärspieler im Sinne eines Andrei Kirilenko, dessen Impact nur geringfügig davon abhängt, ob er nun an einem Abend seine Würfe trifft oder nicht. Seinen Einsatz und IQ beweist er durch eine hohe Rate von RBS per 40 Minuten sowie hervorragenden Werten bei Assist- sowie Turnoverraten. 


Option 2: Victor Oladipo - Indiana - Go-To-Guys.de-Profil (neues Fenster) 
Saunders hat sich nicht gescheut, jeden und dessen Mutter wissen zu lassen, dass Oh la la Dipo ihn an Dwyane Wade erinnere und generell sein Lieblingsspieler in diesem Draft sei. Die Message ist: Wenn eine der Mannschaften mit Top 5-Picks Lust hat, den Pick zu traden, dürfen Sie gerne in Minnesota anrufen.

Oladipo nutzte dieses Jahr um die Skepsis über seine offensive Qualitäten teilweise verstummen zu lassen. Diverse Division I-Korbanlagen gründen nun Selbsthilfegruppen und fordern einstweilige Verfügungen gegen Victor an, nachdem dieser Ihnen fast ein zweites Loch aufriss. Sagenhafte 61% seiner Würfe nahm Oladipo direkt am Korb, von denen nur 38% assistiert waren und zu 70% verwandelt wurden. Allesamt herausragende Werte. Viel Platz für Dreier ist da nicht mehr im offensiven Sortiment und mit 2,6 Würfen pro 40 nimmt er innerhalb unserer Gruppe auch mit Abstand den letzten Platz ein, wobei er mit 44% zumindest gut traf.

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Victor Oladipo: Tut, was Victor Oladipo
eben so tut.
Solch eine Wurfauswahl + der Usage (22,2 ist vor McLemore der niedrigste Wert unserer Gruppe) ist gleich Effizienzgot. PPS von 1.30 sowie die TS% von .671 und .648 sind überdeutlich Bestwerte und kaschieren ein bisschen, dass Dipo mit einem generell sehr talentierten Team spielte, dass auch ohne ihn viele gute Werfer von Außen (6 Stück) hatte, die effizient trafen: 40% 3FG, .582 TS%, .529 eFG% ohne Dipos Beitrag zu berücksichtigen. Es ist naheliegend, dass diese Situation ihm etwas mehr Raum gab. Dennoch, die Zahlen in Korbnähe sind schon gigantisch.

Gigantisch ist auch, was Oladipo abseits des Balles machte. Mit 12.8 RBS40 weist der 6‘4“ große Shooting Guard die beste Do-Shit Wertung auf. Die gute Zahl an AstP40, jedoch eher niedrige AST% weist nochmal darauf hin, dass Indianas Offensivsystem viele Anspielstationen hatte, die scoren konnten. Seine Ballsicherheit bleibt ein Fragezeichen, denn wenn die TO% von der AST% abgezogen wird, bleibt ein sattes Minues von -3,3 übrig – Tiefstwert. Dennoch ist hier eine Lanze für Oladipo im Vergleich zu McLemore zu brechen. Während Dipo und McL ähnlich viel (25% und 21%) in Transition kamen, war Dipo bei seinen Fastbreaksituation immer der ballführende Spieler, während McLemore dies nur bei einem Drittel seiner Situationen war. Beide weisen niedrige Usage auf, brauchten wenige ISO- und PnR-Situationen auf und haben negative AST%-TO%-Raten, weswegen wohl beide ähnlich ungeeignet als potentiell erweiterte Spielmacher sind. Wo auch immer Dipo landet: Als defensiver Wachhund, der im Halbfeld kein hübsch anzusehender ballführender Spieler sein wird, jedoch aufgrund seiner Athletik das ein oder andere Mal auf Twitter trenden sollte, qualifiziert er sich als Must-See-TV-Rookie. 


Option 3: Ben McLemore - Kansas - Go-To-Guys.de-Profil (neues Fenster) 
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Seltenes Bild: McLemore leitet den Angriff.
Besonders als Rezipient im Fastbreak konnte McL seine FG% in Korbnähe (52% davon assistiert) auf 72% hochschrauben - Bestwert. Wie bereits erwähnt war Bens Usage die zweitniedrigste in unserer Gruppe und obwohl mit 44% fast die Hälfte seiner Würfe hinter der Dreierlinie kamen, waren dies „nur“ 5,6 pro 40, was vor allem wenig erscheint, wenn man bedenkt, dass er mit drei weiteren fähigen Dreierschützen sehr wenig Hilfe von Außen hatte. Dennoch spielte McL bei einem guten Team, dessen effektivität er mit seinem Spot-up Shooting weiter hochschrauben konnte. Mehr als Spot-Up scheint jedoch nicht drin zu sein. 92% seiner Dreierwüre kamen nach einem Assist, zweithöchster Wert. 52% assisteirter Würfe am Korb ist ebenfalls der zweithöchste Wert in unserer Gruppe, jeweils lediglich getoppt von Shabazz. Mit 0,35 FTA/FGA zieht er dazu noch die wenigsten Freiwürfe in unserer Gruppe, wobei sein PPS mit 1,17 der Zweitbeste ist.

McLemore ist eben ein klassischer Spot-up Shooter und obwohl die Euphorie für ihn die gesamte Saison über sehr hoch war, weiss ich nicht, ob er einem Top 3 Pick gerecht wäre. Form bleibt bestehen und er sollte auch in der NBA ein überdurchschnittlicher Shooter und Fastbreakspezialist bleiben, der als untergeordnete Scoringoption effiizient ist. Die kleine Zahl an RBS40 sowie die Unfähigkeit für sich sowie für andere zu kreiieren würden mir dennoch zu Denken geben. 


Option 4: Die Wolves traden nicht noch und wählen an #9... 
Kentavious Caldwell-Pope - Georgia - Go-To-Guys.de-Profil (neues Fenster)
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Kentavious Caldwell-Pope: #1 gegen den Rest der Welt.
Caldwell-Pope hat sich aus Heimatverbundenheit für die Georgia U entschied, obwohl er an ein besseres Programm gehörte. Es ist mir nicht ganz ersichtlich, warum Muhammad ständig als „Scorer“ bezeichnet wird und KCP nicht. Beide hatten eine ähnlich hohe Usage, zogen ähnlich viele Fouls, hatten ähnlich hohe PtsP40-Zahlen. Dazu waren die Mitspieler Beider eher schwach im Abschluß.

Shabazz ineffizientes gechucke führte jedoch dazu, dass er die TS und eFG-Werte seiner halbwegs kompetenten Mitspieler gar verschlechterte, während Caldwell-Pope völlig auf sich alleine gestellt offensiv Beachtliches leistete. KCPs Mitspieler kamen weder auf eine TS% von .500 (!!) und noch nicht mal auf eine eFG% von .450 (!!!!!!!). Inwieweit sich gegenerische Verteidigungen auf KCP eingestellt haben müssen kann man sich wohl vorstellen. Obwohl seine eigene 3FG%, TS% und eFG% etwas unter dem Durchschnitt unserer Gruppe ist, müssen wir ihm zu Gute halten, dass er keine Hilfe bekam, und Faciliator sowie erste, zweite, ..., zwölfte Scoringoption zugleich war. Die Anzahl der assistierten Würfe hielten sich bei ihm demnach Zaum. Nur der bessere Schütze und PG McCollum nahm mehr Dreier aus dem Dribbling. Dafür nahm KCP in unserer Gruppe die meisten Dreier per 40 und traf sie bei respektablen 37,3%. Shabazz hingegen traf eine ähnliche Quote von Außen bei ganzen 4,6 Versuchen weniger per 40 und reinen Spot-Up Versuchen.

Man kann natürlich auch argumentieren, dass KCP als einzige fähige Scoringoption dennoch bessere Shootingwerte hätte erzielen müssen. Ich denke dennoch, dass hier Potential für einen Spot-Up Schützen vorhanden ist, der auch als effiziente Go-To-Option auf dem Flügel agieren kann. KCP brauchte pro Spiel 5.1 PnR+Iso-Angriffe auf, was ihn von den anderen Guards in der gesamten ersten Runde des Drafts deutlich absetzt. Die 2,2 Assists per 40 sind für einen primären Ballhandler nicht grandios und aufgrund der bizarren One-Man-Show-Rolle kann man der AST% wohl auch nicht viel abgewinnen. Jedoch weist bei der hohen Usage die niedrige Turnoverrate (nur 12% aller possesions endete in einem TO) darauf hin, dass er unter Druck sicher agieren kann.

Einsatz kann man auch bei ihm anhand der hohen RBS per 40-Rate erkennen, die sich fast mit der von Otto Porter messen kann. Am offensiven Brett ist Caldwell-Pope aufgrund seiner Rolle kein Faktor, jedoch ist es umso verblüffender wie hart er sich (trotz eines wohl hohen Energieverlustes in der Offense) in der D reinhängt und Rebounds sowie Steals sammelt. 


Option 5: Shabazz Muhammad - UCLA - Go-To-Guys.de-Profil (neues Fenster) 
Wo fang ich an? Er war ein Jahr älter als angenommen, wodurch sich zum Teil sein Hype am High School erklären lässt. Das Label „Scorer“ scheint mir bei ihm all die falschen Dinge zu beinhalten, die manche als Scorer sehen: Als ineffizienter Schütze macht er kaum mehr Punkte wie er Würfe nimmt und trägt sonst nichts bei. Er punktet und macht sonst nichts – ein Scorer eben. 

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Muss sich erst beweisen: Shabazz Muhammad.
Obwohl Muhammad inzwischen als Low Post Spieler gilt, der sich aufgrund seiner Physis durch die Paint Area quält, nimmt er letztendlich nur 24% seiner Würfe am Ring – zweitschlechtester Wert nach KCP und Porter, die jedoch für Ihre Teams außerdem spielaufbauend tätig sind. Das ist Muhammad nicht – einen mickrigen Assist kratzte er per 40 Minuten bei einer sehr hohen Usage von 29,8 zusammen. Immerhin ist er nicht besonders Turnoveranfällig. Letzendlich waren 58% seiner Würfe am Korb assistiert (höchster Wert) sowie gar 100% seiner Dreierversuche. Diese traf er zu 37%. Nicht schlecht ist, bei solch einer hohen Spot-Up Rate dennoch etwas enttäuschend. Zur Erinnerung: KCP nimmt doppelt so viele Dreier pro 40 Minuten, die nur zu 61% assistiert sind und trifft ebenfalls 37%.

Muhammad ist mit 0,97 PPS der ineffizienteste Offensivspieler in unserer Liste und obwohl seine Mannschaft generell eher schwach ist (wenn auch nicht so schrecklich wie die KCPs), sollte dies keine Entschuldigung sein. Während alle anderen Spieler in unserer Liste allesamt dafür sorgen, dass die Team-TS% & Team-eFG% angehoben wird, verschlechtert Muhammads Gewerfe dieses minimal. Dazu kommt, dass er mit Abstand die wenigsten RBS40-Werte aufweist.

Muhammad sollte heute Nacht tief fallen, evtl aus der Lottery. Nachdem er vor einem Jahr noch als überathletischer Go-To-Scorer galt, der für sich selbst kreiieren kann wird nun gesagt, dass er sehr gut unterm Korb arbeitet und sich viele Offensivmöglichkeiten durch offensiven Rebound und Post-Up erarbeitet. Da kann was dran sein... als 6‘6“-Forward in der NBA jedoch? Viel Glück damit. 


Option 6: C.J. McCollum - Lehigh - Go-To-Guys.de-Profil (neues Fenster) 
 McCollums Offensivnummern sind zum größten Teil spektakulär. Jedoch muss man sich in Erinnerung rufen, dass McCollum zum Einen nur 12 Spiele bestritt und zum anderen am Lehigh College sich in einer schwächeren Division maß.

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Smart, effizient und etwas zu klein: Lehighs C.J. McCollum.
McCollum ist eher Point Guard als Shooting Guard, könnte aufgrund von Rubios Größe und Fähigkeit, Flügel zu Verteidigen dennoch neben diesem spielen. McCollum weist mit 37,2 mit riesigem Abstand die höchste Usage auf und vermag es gleichermaßen, für sich wie für Andere zu kreiieren. Assistnummern sehen auch dann noch hervorragend aus, wenn man sie in Relation zu den Turnovern setzt.  Mit 21% weist er die niedrigste Zahl assestierter Würfe am Korb aus. Er netzt jedoch auch nur 54% dieser Würfe ein, was neben dem ebenfalls strauchelnden Finisher Rubio ein Problem sein könnte. Den Timberwolves würde seine Qualität als wahrscheinlich purster Schütze gut tun. Während der als besonders guter Schütze geltende McLemore 5,6 Dreier nimmt, 92% davon assistiert und 42% einnetzt, sind es bei McCollum 6,8 Dreier, nur 59% assistiert, die er mit 52% trifft. McCollum hat jedoch wie Oladipo und McLemore einen fähigen Cast um sich herum. Neben McCollum finden sich sogar 7 weitere fähige Schützen im Team von Lehigh. Für seine Größe ist McCollums RBS40 mit 8,6 wie erwartet gering, jedoch immer noch höher als der des deutlich größeren Muhammad und ähnlich hoch wie der McLemores. 


Was tun? 
Muhammad ist das einzige absolute No-Go für mich. Obwohl ich Oladipo für ein spezielles Talent halte und ein defensiver Backcourt um Rubio/Dipo interessant wäre, tendierte ich als Lieblingsoption die letzten Tage zwischen dem Trade-Up für Otto Porter, und Kentavious Caldwell-Pope auf der Neun.

Ich erwarte in den ersten beiden Jahren sowieso nicht sonderlich viel von Rookies und die Timberwolves brauchen auf den Flügelposition definitiv noch mindestens einen Veteranen, der dort einen Großteil der Minuten stemmen kann. Porter wäre jedoch ein Spieler, bei dem man aufgrund der Vielseitigkeit direkt mit etwas Produktivität rechnen könnte und der wunderbar in den Kader passen würde - ungeachtet ob Kirilenko auch nächste Saison für Minnesota aufläuft oder nicht. Ein Trade-up würde ebenfalls das Loswerden Derrick Williams ermöglichen.

KCPs Ruf als mittelmässiges Talent kann ich nicht nachvollziehen. Großes defensives Potential, gute Größe für beide Flügelpositionen sowie die Fähigkeit, offensiv Verantwortung zu übernehmen, machen ihn zu einem perfekten Partner neben Rubio und dem Love/Pek Frontcourt. Vorausgesetzt, er ist an #9 tatsächlich noch da. McCollum gefällt mir als hervorragender Schütze mit hohem BBIQ und PG-Instinkten ebenfalls sehr gut, jedoch wäre mir jemand mit der Größe KCPs lieber. Zu oft wurde Rubio in den letzten beiden Jahren von dem besten Perimeterverteidiger jeweiliger Teams gedeckt, da der Flügel mit Ridnour oder Wes Johnson keine Gefahr darstellte. KCP könnte dies als vielseitiger Offensivspieler ändern und Rubio etwas mehr Luft verschaffen, sodass dieser auch seine Offensive etwas effizienter gestalten kann. 


And the Timberwolves select...? 
Beide Optionen sind toll, jedoch wäre mir KCP als vielseitiger Offensivspieler lieber.
Nur noch ein paar Stunden bis sich jemand die Mütze mit dem Wolf anzieht! Meinungen und Ideen zu den Wolves, dem Draft sowie generell der NBA können im Forum von Go-To-Guys.de ausgetauscht werden.

Dienstag, 25. Juni 2013

taylor-made problems


Teil 3: (K)Ein Neubeginn

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Ganz wichtig: Flip Saunders muss die Wogen zwischen seinem Star und der Organisation glätten.

One other thing I want to comment before I turn it over to Flip. Flip and I have remained friends as he has been at Detroit and Washington. We talked occasionally, just talk about basketball and what's going on in the league.”

Dies waren einige der Worten, mit denen Glen Taylor im Mai Flip Saunders als neuen „President of Basketball Operations“ der Minnesota Timberwolves vorstellte. Obwohl das Ende der Führung durch David Kahn bei Anhängern der Timberwolves Begeisterungsschreie auslosen sollte, reagierte man ein weiteres Mal eher mit Enttäuschung und Verwirrung. Typisch Taylor. Taylor ist in der Basketballwelt kaum vernetzt und es interessiert ihn kaum, Trends und aufstrebende Co-Teamarchitekten anderer Mannschaften, aufzustöbern. Während die meisten Teamleitungen der Liga den Schritt in Richtung mathematisch-analytischen Taktierens gehen und sich dadurch auch eine frische Sichtweise sowie nötige, produktive Spannungen in die Entscheidungsebene bringen, wählte Taylor Flip, da er Flip kennt. Neben seiner Arbeit als POBO kauft sich Saunders ebenfalls als Minoritätenpartner in das Unternehmen ein. Es bleibt in der Familie.

Nun, was soll die Kritik an Saunders noch bevor er seine ersten paar Moves vollzieht? Bei einer von Leid geplagten Franchise wie der Timberwolves ist es verständlich, dass ein jeder Neuanfang zunächst skeptisch beäugt wird. Saunders in seiner neuen Rolle wirft einige besorgniserregende Fragen auf:

Holt Flip Saunders die richtigen Spieler? Beobachter der Timberwolves kennen Saunders Coachingstil sehr gut. Der Großteil erachtet diesen als unmodern und ineffizient. Es ist bezeichnend, dass die diesjährigen Finals von zwei Mannschaften bestritten wurden, die besonders drauf achten, den Großteil ihrer 3-Punkte-Würfe in die Ecken zu leiten und dazu nur eine geringe Anzahl von Mid-Range Würfen nehmen. Die derzeitigen defensiven „pack the paint“-Strategien sollen die von vielen als besonders wertvoll erachteten Würfe – direkt am Korb und der Dreier in der Ecke – verhindern. Würfe aus der Mid-Range geben Verteidigungen dem Großteil der NBA-Spieler gerne. Offensivsysteme, und darin sind San Antonio und Miami besonders gut, haben idealerweise sehr breites Spacing, gute Screen-Rescreen-Action und kompetente Penetration. Dazu verfügen diese Teams auch im Frontcourt über kompetente Passer, die den Ball blitzschnell auf die Weakside dreschen können um Defensivreihen aus der Balance zu bringen. Saunders war ein erfolgreicher Coach, jedoch war seine Offensive sehr stark auf die Mid-Range fixiert und vernachlässigte den Dreier. Zunächst bleibt Adelman zwar Coach, jedoch ist Saunders für das Spielerpersonal verantwortlich und lässt sich womöglich von diesen alten Tendenzen leiten. Der kurzfristige Erfolg der TWolves sollte sehr stark von den zu findenden Lösungen auf den Flügelpositionen abhängen. Während die als smart geltenden General Manager Flügelspieler suchen, die von Natur aus den Mid-Range-Wurf vernachlässigen und dadurch größeres Effizienzpotential besitzen, könnte Saunders im schlimmsten Falle ineffiziente, chuckende volume scorer überbezahlen. 

Wie steht Flip Saunders zu „Advanced Stats“ und „Analytics“? Ein weiterer Kritikpunkt, der daran anknüpft ist Saunders Haltung zu advanced stats, deren Rolle bei der Teamgestaltung in der Liga wachsen. Saunders gab einige Male von sich, dass man sich nicht nur auf Statistiken und mathematische Modelle verlassen könne. Dies ist richtig. Grund zur Besorgnis erregt eher eher, dass er Statistiken nicht als alternative Sichtweise sieht, die falsche Annahmen über Spieler durch das systematische Sammeln bestimmter Daten korrigieren können. Laut Saunders dienen „Analytics“ in erster Linie dazu bei, zu „bestätigen“ was man sowieso schon durch den Augentest sieht. Schwierig zu sagen, was man daraus herauslesen soll. Wenn ein Spieler, den Saunders für einen hervorragenden Scorer hält, nun eine unterdurchschnittliche eFG% hat, einen kleinen Teil seine Würfe am Korb nimmt, dafür den größten Teil in der Mid-Range – ignoriert Saunders die Stats? 

http://binaryapi.ap.org/7ed24ee67c3f4e32ac95defcf74e0bad/460x.jpgBehält Rick Adelman seinen starken Einfluß auf die Personalpolitik? Ein weiterer Grund für die kritische Haltung zu Saunders Verpflichtung ist der Zeitpunkt und damit die zukünftige Rolle Rick Adelmans. Obwohl die Saison hauptsächlich aufgrund von Verletzungen (Kevin Love und Ricky Rubio standen gerade mal 18 Minuten zusammen auf dem Feld) ein weiterer Misserfolg war, zeigten sich einige Medienvertreter überrascht, dass David Kahn gerade jetzt gehen musste. Immerhin verdienten die Manöver der letzten Offseason beachtliches Lob:

  
Eine ganze Menge unproduktiver, strauchelnder Rollenspieler sowie Spieler, die eine zu hohe Usage in der Offensive einnahmen ohne diese effektiv zu nutzen wurden gegen einige Spieler getauscht, die bis auf Amundson bei ihren damaligen Mannschaften ihre Rollen gewinnbringend ausfüllten. Jedoch lag dies nicht an Kahn. Es war quasi ein offenes Geheimnis, dass Adelman  & Team die Personalpolitik in der Offseason nach Jahr 1 in Minnesota übernahmen und vorgaben, welche Spieler weg gehörten und welche Spieler geholt werden müssten. Flip Saunders wird sich nicht so einfach bevormunden lassen wie David Kahn. Die Dynamik zwischen Saunders und Adelman sollte eine Interessante werden.

Auch wenn meine Erwartungen an Flip Saunders als GM eher ernüchtern sind, muss man ihn zunächst machen lassen. Mit Kevin Love hat er ein Talent in den Reihen, dessen Vielseitigkeit rar ist. In der NBA gilt: Schütze deinen Superstar. Teile der Presse und der NBA-Couch-Gemeinde hat sich schon seit längerem auf Kevin Love eingeschossen, da wahre Superstars angeblich auch schwache Teams in die Playoffs führen könnten. Dies ist vielleicht gar nicht falsch – vorausgesetzt ein gesunder Love hätte bis dato mal ein schwaches Team gehabt. Was Love bislang um sich hatte war desaströs.

Prozentuale Verteilung der Twolves Win Shares in den Jahren 2011 und 2012. Das Team wird langsam besser. Wie schlecht war Jonny Flynn eigentlich? In 900+ Minuten fabrizierte er negative Win Shares.

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Nach Basketball-IQ geordnet:
Kevin Love, Basketball,
Kurt Rambis' Krawatte, Kurt Rambis
Aber auch seine „Vorgesetzten“, ob der ehemaliger Coach Kurt Rambis oder David Kahn ließen kaum eine Gelegenheit aus, Love mit Respektlosigkeit zu begegnen. Alleine deswegen war ein Zerwürfnis mit Kahn unausweichlich. Ob ausgerechnet Saunders der richtige ist wird sich noch zeigen. Die Timberwolves haben ein gutes Grundgerüst um in dem kurzen Fenster mit Kevin Love als Leitfigur erfolgreich zu sein. Vor allem auf dem Flügel wird dringendst kompetente Verstärkung gesucht. Fragen nach Saunders Talent als Evaluator, sowie nach den Mitteln seiner Evaluation sollten schon bald in Grundrissen beantwortet werden.